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Ref.Nr. 4283
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Referenz Nr. 4283 - Zack
Rüde - gefunden in
Almoines den 4.7.2008
geboren ca. 7/2004
kastriert - 8 KG
Box 15 - (web update
8/2010)
Foto von 2008
www.tierheim-gandia.de
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Mai 2012
Ich hatte sie wohl bemerkt, wie sie an den Zwingern entlang
ging. Dabei blätterte sie immer wieder in Papieren, zeigte
darauf, schaute zu uns und besprach etwas mit Jose, unserem
Pfleger. Vielleicht war sie hier, um die Zustände zu prüfen, die
Zustände der Zwinger, der Zäune und Gitter, des Wassers, des
Futters, der Insassen, uns?
Einen von uns adoptieren wollte sie aber bestimmt nicht, nein!
Leute, die einen von uns adoptieren wollen, benehmen sich ganz
anders. Dauernd stecken sie die Hände zwischen die Gitter,
stoßen dabei Worte von sich wie „...oh wie süß!“ oder „...oh wie
traurig!“, und machen einem damit nur unnötig Hoffnung. Und
meine Mitgenossen drängeln sich dann an den Gitterstäben,
winseln, betteln und kläffen und machen lautstark auf sich
aufmerksam.
Ich nicht! Das habe ich schon vor langer Zeit aufgegeben, mich
hat noch nie jemand mitgenommen. Noch nie in den langen elenden
letzten vier Jahren. Nein ich genieße lieber die Ruhe in dem
angefressenen schmutzigen Plastikkörbchen, das Engländer vor ein
paar Jahren spendeten. Na klar, es gibt hier keine gemütlichen
Decken oder Kissen, von denen einige zu berichten wissen, die es
früher mal besser hatten, bevor sie hier gestrandet sind. Aber
auch so ein nacktes Körbchen bietet noch eine gewisse Sicherheit
und Privatsphäre vor den dauernden Rempeleien und Störungen
durch die anderen.
Natürlich wäre auch ich gern mit nach vorn gedrängt, hätte
versucht eine Schmuseeinheit durch die Stäbe zu erlangen. Aber
nicht nur, dass meine Resignation größer war als die Hoffnung,
ich war auch schlau geworden über die Jahre. In diesem Zwinger
herrschte bedrückende Enge und eine klare Hierarchie, die völlig
vergessen wurde, wenn auf der anderen Seite Hoffnungsglück sich
erwartungsvoll zeigte. Wie schnell geriet man dann mit in
den Sog des sich in den Vordergrunddrängens –„Schau hier, nimm
mich...“, wie schnell geriet man zwischen die Fronten aus
Eifersucht und Überlebenskampf.
Mir war dies am Anfang einige
Male passiert, und da ich schließlich der Kleinste hier war,
zeugten die Male in meinem Gesicht noch davon, dass ich bei so
etwas immer den Kürzeren zog. Die Wahrscheinlichkeit, dass man
selbst erwählt wird, beträgt hier an diesem Ort eh nur ca. 1 zu
500 Hunden und seit vier Jahren war ich immer unter den 500.
Aber der Aufwand hätte sich auch gar nicht gelohnt, denn sie
gingen auch schon wieder zurück zu den Containern, die sie Büro
nannten. Trotzdem, träumen darf man auch manchmal allein in der
Ecke im Körbchen. Träume sind auch hier noch erlaubt, soweit man
nach den Jahren noch Träume hat.
Es vergingen einige Minuten, dann kamen sie zurück. Jose hatte
die lange Schlaufenleine bei sich und sie
zeigte auf mich. Ausgerechnet auf
mich! Das konnte nicht sein, ich musste mich geirrt haben. Doch
schon wurde mir die Schlaufe umgelegt und ich strebte Richtung
Ausgang. Nur RAUS ! Nur RAUS !
Keine Ahnung was geschehen würde, ich konnte nicht denken, alles
schlug über mir zusammen. Sie hatte inzwischen die Leine
übernommen und führte mich in den Container. Was würde wohl
passieren? Etwas Gutes, etwas Schlechtes? Ich war so aufgeregt.
Im Container erhielt ich eine Spritze in den Nacken und eine in
den Hals, ein neues Halsband und Leine und irgendwelche Papiere.
„Komm Frau, lass uns weg von hier!“
Und tatsächlich – wir verließen zusammen diesen Ort, der solange
mein Heim war. Draußen wartete eine kleine Hündin auf mich, ein
großer Mann, ein Auto. Wir stiegen alle ein, ich saß auf ihrem
Schoß. Ich fragte mich, was werden würde. Sie sprach lieb mit
mir, streichelte meinen Körper. Aber bei mir raste es im Kopf,
es war einfach alles zuviel, ich verstand nichts mehr. Mir wurde
schwindelig und übel und plötzlich erbrach ich meinen gesamten
Mageninhalt über sie. Es war mir so peinlich, ich hatte Angst
sie wären böse.............
Na Leute, was glaubt ihr, wie die Geschichte weiter geht....
Nur kurz: ich heiße jetzt
Bruno und durfte bleiben. Habe
es super getroffen, tolles Haus, großer Garten für mich und
meine kleine neue Schwester Trina, eine kleine sexy Maus, die
sie wohl auch mal auf der Straße aufgegriffen haben. Und ein
Pool zum Abkühlen..., ein Rasen zum Wälzen.....
Sie heißt übrigens Angelika, ist meine neue Mutti und wir lieben
uns so doll. Mehr beim nächsten Mal!

P.S.: Vielen Dank an das Tierheim Gandia und seine Helfer! Ohne
Euch wäre ich heute nicht hier.
autor:
Angelika Henning
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