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Ehrlichiose
Hund
( Zeckenfieber )
Die Canine Ehrlichiose (canine
monozytäre Ehrlichiose CME) ist eine Infektionskrankheit, die durch
Bakterien aus der Gruppe der Rickettsien ausgelöst wird. Auslöser für die Canine Ehrlichiose bei Hunden ist hierbei die Gattung Ehrlichia canis.
Übertragungsweg
Die Übertragung erfolgt ausschließlich über den Biss
von Zecken,
zumeist durch die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
als Vektor.
Sie kommt besonders in Südeuropa ab Zentralfrankreich vor, den Mittelmeerländern, Portugal, Kanaren, aber z.T.
auch bereits nördlich der Alpen. Bei ihrer Blutmahlzeit überträgt sie
die Erreger, welche sich in den
weißen Blutkörperchen (Monozyten und Lymphozyten) ansiedeln und damit die
Immunabwehr schädigen. Sie werden mit dem Blut in die Organe getragen,
verursachen dort Vergrößerungen der Milz und Leber und
durch die Zerstörung der Thrombozyten kleinste Blutungen.
Eine direkte Übertragung z.B. von Hund zu
Hund ist praktisch ausgeschlossen. Die Inkubationszeit beträgt bis
zu 3 Wochen.
© PD United States
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braune Hundezecke
Rhipicephalus sanguineus
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Vorbeugung ist das A+O
Bitte verhindern Sie bei Ihrem Hund den Befall von Zecken.
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Zeckenabwehr durch Spot-On-Präparate
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oder Verwendung des Scaliborhalsbandes
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direktes Absuchen des Hundes nach Ausflügen in der Natur
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sofortiges Entfernen von Zeckenbesatz
Krankheitsbild
Die
Erkrankung verläuft zumeist in 3 Stadien:
In der 1.
akuten Phase, die ca. 1 Monat dauern kann, findet man meist nur
unspezifische Symptome wie reduziertes Allgemeinbefinden, Appetitlosigkeit,
Fieber, Nasenausfluss, blasse Schleimhäute etc. Die Anzahl der weißen
Blutkörperchen und –plättchen verringert sich im Blut. Hierbei sind evtl. schon vergrößerte
Lymphknoten und Milz, sowie Veränderungen im Blutbild nachzuweisen. Einige Hunde
können den Erreger eliminieren und sind danach gesund.
Andere gehen untherapiert
in
die 2. subklinische Phase ein, die Wochen, Monate und Jahre dauern
kann. Dieses latente Stadium ist zumeist sehr unauffällig, die Tiere
kränkeln leicht vor sich hin. Den Erregerbakterien bietet der Hund in dieser
Zeit ein perfektes Reservoir zur Weitergabe beim nächsten Zeckenbiss.
Nachdem der
Erreger seinen Wirt nun genügend geschädigt hat, kann die Krankheit nun z.B.
bei immunsupprimierenden Faktoren
ausbrechen und in ein 3. chronisches
Stadium übergehen. Chronisch erkrankte Tiere fallen durch Apathie,
Gewichtsverlust sowie evtl. subkutane Ödeme auf. Neben einer deutlichen
Blutungsneigung (aus Körperöffnungen und Einblutungen) und Atemnot, sind häufig Wassereinlagerungen in den Beinen,
geschwollene Gelenke, verkrusteter eitrig-schleimiger Ausfluss an den Augen und Nase erkennbar.
Es kann zu Blutungen in den Organen, Gehirnhautentzündung, epileptischen
Anfällen, Trübungen der Augen bis hin zu Blindheit und letztlich durch
Ausblutungen und Krämpfen zum Tod führen.
Testverfahren
1
Indirekte Testverfahren:
Der erste Nachweis erfolgt zumeist über
Blutserum ( IFI, IFT) bei denen die gebildeten Antikörper durch
Immunfluoreszenz nachgewiesen werden. Diese
Verfahren sind zwar relativ günstig, leider liegt die Sensitivität der
Verfahren jedoch nur bei ca. 80%, so dass falsch negative wie positive
Befunde z.T. vorkommen können. Außerdem kommen von Labor zu Labor variierende
Grenzwerte vor. Dennoch ist es das Testverfahren der ersten Wahl.
Bei positiven Befunden müssen
Kreuzreaktionen mit Antikörpern anderer Infektionen berücksichtigt werden
und evtl. auf weitere Krankheiten aus dem Endemiegebiet getestet werden. Bei
negativen Befunden kann eine Infektion nicht sicher ausgeschlossen werden.
Direkte Testverfahren:
Eine andere Möglichkeit ist der direkte
Erregernachweis aus Punktaten oder Biopsien entweder aus dem Rückenmark,
Lymphknoten, Milz oder aus ulcerativen Hautveränderungen. Die Sensitivität
ist stark abhängig von der Beschaffenheit des Probenmaterials und nur bei
hoher Parasitämie in der subklinischen Phase nachweisen. Daher ist das
Ergebnis mit Vorsicht zu betrachten.
Ein weiteres Testverfahren ist die PCR
(Polymerase Kettenreaktion), bei der molekularbiologisch die DNA des
Erregers in-vitro nachgewiesen wird aus kleinster Menge Probenmaterial aus
Lymphknoten oder EDTA-Blut. Dies Verfahren ist besonders zur
Therapiekontrolle zu empfehlen.
Diagnose
Eine rein klinische Diagnose ist wie so oft nicht möglich.
Zusammen betrachtet werden muss der Antikörper-Titer, das Blutbild und das
Allgemeinbild des Hundes.
Auf die Erkrankung deutet im Blutbild neben dem Antikörper-Titer
ein
- Abfall der roten Blutkörperchen (Anämie)
- Abfall der Leukozyten (Leukopenie)
- Abfall der Thrombozyten (Thrombozytopenie)
- Erhöhung Gesamteiweiß, Bilirubin, AP, GPT hin.
Da die
Behandlung der Ehrlichiose im Verhältnis zur Schwere der Erkrankung recht
nebenwirkungsarm ist, sollte bei Verdacht generell behandeltwerden.
Behandlung
Die
Behandlung der Ehrlichiose ist relativ einfach, günstig und effektiv.
Als Mittel
der 1. Wahl wird gegen das Bakterium ein Antibiotikum aus der Gruppe der
Tetracycline eingesetzt, zumeist der Wirkstoff Doxicyclinhyclat (z.B.
Ronaxan® ). Die Dosis beträgt 10mg/kg KGW zweimal täglich über 28 Tage. Hierbei ist
evtl. auf einen Magenschutz
zu achten und das Medikament nur zusammen mit Nahrung zu verabreichen.
Bei schweren
und chronischen Fällen wird empfohlen, nach ca. 1-2 Wochen zusätzlich eine subkutane
Injektion mit dem Wirkstoff Imidocarb (z.B. Carbesia®
oder Imizol® )
vorzunehmen,
die nach 14 Tagen noch einmal wiederholt wird.
Die Dosis beträgt 0,25ml pro 10KG Körpergewicht. Die Injektion ist leicht
schmerzhaft, aber hoch
wirksam.
Therapiekontrolle
Zur
Therapiekontrolle sind auf jeden Fall weitere Bestimmungen der
Antikörper-Titer und Zunahme der Thrombozytenzahl in Intervallen
vorzunehmen, um einen Rückfall zu verhindern, bis der Antikörper-Titer
wieder negativ ist.
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Die namentliche
Nennung von Arzneimitteln sowie Angaben zu Dosierungen, Therapien
und Behandlungen auf dieser Webseite sind keinesfalls als Empfehlung
im konkreten Fall anzusehen, noch sind diese Informationen als
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ärztliche noch sonstige Fachberatung. Insbesondere hinsichtlich
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behandelnde Tierarzt oder Apotheker beizuziehen.
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