Das große Hundeportal          Ratgeber für Hundehalter          Expertenwissen rund um das Thema Hund    
 

Zottel & Co.

   
 

Home

Hund und... 

Parasiten

Gesundheit

Krankheiten 

Tierschutz

Tipps+News

Community

 
 
 
Hauptmenü
Krankheiten:
 Babesiose
 Borreliose
 Demodikose
 Dirofilariose
 Ehrlichiose
 HotSpot
 Leishmaniose
    1. Erkrankung
    2. Behandlung
 Magendrehung
 MDR1-Defekt
 Sarcoptes-Räude
 
 
 
 
 
 
Banner zum Mitnehmen
.
 
 
 
Ehrlichiose   Hund    ( Zeckenfieber )
 
 
Die Canine Ehrlichiose (canine monozytäre Ehrlichiose CME) ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien aus der Gruppe der Rickettsien ausgelöst wird. Auslöser für die Canine Ehrlichiose bei Hunden ist hierbei die Gattung Ehrlichia canis.
 
 
Übertragungsweg
Die Übertragung erfolgt ausschließlich über den Biss von Zecken, zumeist durch die  braune Hundezecke   (Rhipicephalus sanguineus) als Vektor. Sie kommt besonders in Südeuropa ab Zentralfrankreich vor, den Mittelmeerländern, Portugal, Kanaren, aber z.T. auch bereits nördlich der Alpen. Bei ihrer Blutmahlzeit überträgt sie die Erreger, welche sich in den weißen Blutkörperchen (Monozyten und Lymphozyten) ansiedeln und damit die Immunabwehr schädigen. Sie werden mit dem Blut in die Organe getragen, verursachen dort Vergrößerungen der Milz und Leber und durch die Zerstörung der Thrombozyten kleinste Blutungen. Eine direkte Übertragung z.B. von Hund zu Hund ist praktisch ausgeschlossen. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 3 Wochen.
© PD United States
braune Hundezecke
Rhipicephalus sanguineus
 
 
Vorbeugung ist das A+O
Bitte verhindern Sie bei Ihrem Hund den Befall von Zecken.
- Zeckenabwehr durch Spot-On-Präparate
- oder Verwendung des Scaliborhalsbandes
- direktes Absuchen des Hundes nach Ausflügen in der Natur
- sofortiges Entfernen von Zeckenbesatz
 
 
Krankheitsbild
Die Erkrankung verläuft zumeist in 3 Stadien:
In der 1. akuten Phase, die ca. 1 Monat dauern kann, findet man meist nur unspezifische Symptome wie reduziertes Allgemeinbefinden, Appetitlosigkeit, Fieber, Nasenausfluss, blasse Schleimhäute etc. Die Anzahl der weißen Blutkörperchen und –plättchen verringert sich im Blut. Hierbei sind evtl. schon vergrößerte Lymphknoten und Milz, sowie Veränderungen im Blutbild nachzuweisen. Einige Hunde können den Erreger eliminieren und sind danach gesund.
 
Andere gehen untherapiert in die 2. subklinische Phase ein, die Wochen, Monate und Jahre dauern kann. Dieses latente Stadium ist zumeist sehr unauffällig, die Tiere kränkeln leicht vor sich hin. Den Erregerbakterien bietet der Hund in dieser Zeit ein perfektes Reservoir zur Weitergabe beim nächsten Zeckenbiss.
 
Nachdem der Erreger seinen Wirt nun genügend geschädigt hat, kann die Krankheit nun z.B. bei immunsupprimierenden Faktoren ausbrechen und in ein 3. chronisches Stadium übergehen. Chronisch erkrankte Tiere fallen durch Apathie, Gewichtsverlust sowie evtl. subkutane Ödeme auf. Neben einer deutlichen Blutungsneigung (aus Körperöffnungen und Einblutungen) und Atemnot, sind häufig Wassereinlagerungen in den Beinen, geschwollene Gelenke, verkrusteter eitrig-schleimiger Ausfluss an den Augen und Nase erkennbar. Es kann zu Blutungen in den Organen, Gehirnhautentzündung, epileptischen Anfällen, Trübungen der Augen bis hin zu Blindheit und letztlich durch Ausblutungen und Krämpfen zum Tod führen.
 
 
Testverfahren 
1
Indirekte Testverfahren:
Der erste Nachweis erfolgt zumeist über Blutserum ( IFI, IFT) bei denen die gebildeten Antikörper durch Immunfluoreszenz nachgewiesen werden. Diese Verfahren sind zwar relativ günstig, leider liegt die Sensitivität der Verfahren jedoch nur bei ca. 80%, so dass falsch negative wie positive Befunde z.T. vorkommen können. Außerdem kommen von Labor zu Labor variierende Grenzwerte vor. Dennoch ist es das Testverfahren der ersten Wahl.
Bei positiven Befunden müssen Kreuzreaktionen mit Antikörpern anderer Infektionen berücksichtigt werden und evtl. auf weitere Krankheiten aus dem Endemiegebiet getestet werden. Bei negativen Befunden kann eine Infektion nicht sicher ausgeschlossen werden.
 
Direkte Testverfahren:
Eine andere Möglichkeit ist der direkte Erregernachweis aus Punktaten oder Biopsien entweder aus dem Rückenmark, Lymphknoten, Milz oder aus ulcerativen Hautveränderungen. Die Sensitivität ist stark abhängig von der Beschaffenheit des Probenmaterials und nur bei hoher Parasitämie in der subklinischen Phase nachweisen. Daher ist das Ergebnis mit Vorsicht zu betrachten.
Ein weiteres Testverfahren ist die PCR (Polymerase Kettenreaktion), bei der molekularbiologisch die DNA des Erregers in-vitro nachgewiesen wird aus kleinster Menge Probenmaterial aus Lymphknoten oder EDTA-Blut. Dies Verfahren ist besonders zur Therapiekontrolle zu empfehlen.
 
 
Diagnose
Eine rein klinische Diagnose ist wie so oft nicht möglich. Zusammen betrachtet werden muss der Antikörper-Titer, das Blutbild und das Allgemeinbild des Hundes.
Auf die Erkrankung deutet im Blutbild neben dem Antikörper-Titer ein
- Abfall der roten Blutkörperchen (Anämie)
- Abfall der Leukozyten (Leukopenie)
- Abfall der Thrombozyten (Thrombozytopenie)
- Erhöhung Gesamteiweiß, Bilirubin, AP, GPT  hin.
Da die Behandlung der Ehrlichiose im Verhältnis zur Schwere der Erkrankung recht nebenwirkungsarm ist, sollte bei Verdacht generell behandeltwerden.
 
 
Behandlung
Die Behandlung der Ehrlichiose ist relativ einfach, günstig und effektiv.
Als Mittel der 1. Wahl wird gegen das Bakterium ein Antibiotikum aus der Gruppe der Tetracycline eingesetzt, zumeist der Wirkstoff Doxicyclinhyclat (z.B. Ronaxan® ). Die Dosis beträgt 10mg/kg KGW zweimal täglich über 28 Tage. Hierbei ist evtl. auf einen Magenschutz zu achten und das Medikament nur zusammen mit Nahrung zu verabreichen.
 
Bei schweren und chronischen Fällen wird empfohlen, nach ca. 1-2 Wochen zusätzlich eine subkutane Injektion mit dem Wirkstoff Imidocarb (z.B. Carbesia® oder Imizol® ) vorzunehmen, die nach 14 Tagen noch einmal wiederholt wird. Die Dosis beträgt 0,25ml pro 10KG Körpergewicht. Die Injektion ist leicht schmerzhaft, aber hoch wirksam.
 
 
Therapiekontrolle
Zur Therapiekontrolle sind auf jeden Fall weitere Bestimmungen der Antikörper-Titer und Zunahme der Thrombozytenzahl in Intervallen vorzunehmen, um einen Rückfall zu verhindern, bis der Antikörper-Titer wieder negativ ist.
 
 
        noch Fragen?
         
                                                                                       
 
>>  Medpets.de Ihre Tierapotheke online

 
 
Die namentliche Nennung von Arzneimitteln sowie Angaben zu Dosierungen, Therapien und Behandlungen auf dieser Webseite sind keinesfalls als Empfehlung im konkreten Fall anzusehen, noch sind diese Informationen als abschließend zu betrachten. Sie ersetzen weder tierärztliche, ärztliche noch sonstige Fachberatung. Insbesondere hinsichtlich Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und sonstigen Informationen ist der behandelnde Tierarzt oder Apotheker beizuziehen.
 
nach oben
 

 ©Zottel & Co. 2013

Sitemap

Kontakt

Impressum / Disclaimer

 
 
.