Banner zum Mitnehmen
.
![]() |
Sarcoptes - Räude
( Krätze )
Die
Sarcoptes Räude ist eine hochansteckende parasitäre Hauterkrankung
die durch den Befall mit der Grabmilbe Sarcoptes scabiei var. canis
hervorgerufen wird.
Übertragung
Die
Sarcoptes Milbe wird durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden (evtl. auch
toten Füchsen oder Madern) übertragen, oder aber auch durch die Umgebung, da die Milben außerhalb
des Wirtes bis zu 19 Tagen überleben können.
Die Sarcoptes-Räude ist hoch
ansteckend. Selbst auf Menschen kann die Milbe kurzfristig übergehen, allerdings
ist zumeist wirtsspezifisch, so dass sie dort nach einem kurzen Juckreiz und
roten Pusteln (Pseudo-Krätze) schnell wieder von selbst verschwindet.
Symptome
Sarcoptesmilben leben auf der
Hautoberfläche und innerhalb der obersten Schichten der Epidermis, wo die
weiblichen Tiere „Pseudotunnel“ graben, in die sie ihre Eier ablegen.
Aus diesen entwickeln sich
innerhalb von 17 - 21 Tagen über Larven- und Nymphenstadium wieder erwachsene
Milben. Typisch für die Sarcoptesräude ist hochgradiger Juckreiz – er ist mit kaum einer anderen Hauterkrankung zu vergleichen. Er bleibt ganzjährig unverändert stark und zeigt ein typisches Verteilungsmuster: Zuerst und am stärksten sind Ohrmuscheln, Gliedmaßen (z.B. Ellenbogen und Sprunggelenke) und Bauch betroffen, dann der Kopf und zuletzt der Rückenbereich. Sehr schnell folgen bakterielle Entzündungen, Krusten, Haarverlust und schließlich oft enorme chronische Veränderungen mit Verdickung und Schwarzfärbung der Haut („Elefantenhaut“). Zusätzlich treten Gewichtsverlust, Ruhelosigkeit und mitunter Wesensveränderungen (Aggressivität!) auf. Besonders auffällig ist eine Verstärkung des Juckreizes nachts und in warmer Umgebung – im Gegensatz zu Allergien etwa, bei denen Juckreiz in der Nacht eher ungewöhnlich ist. Die betroffenen Hunde sind „unkonzentriert“ oder „ungehorsam“ und kratzen sich selbst im Behandlungsraum des Tierarztes (ein Symptom, das nur bei ganz wenigen anderen Erkrankungen beobachtet wird!). Es wird angenommen, dass das klinische Bild weniger durch die Schadwirkung der Milben, sondern auf allergische Reaktionen zurückzuführen ist.
Nachweis Frühestens 2 Wochen nach der Infektion bilden einige Tiere Antikörper gegen die Räude, allerdings nicht alle, so dass ein falsch-negatives Ergebnis entstehen kann. Dieser indirekte Test ist also nicht primär empfehlenswert, sondern sollte höchstens zur Kontrolle eingesetzt werden. Auch „Blut-Allergie-Tests“ bei Hunden mit Sarcoptesräude sind häufig falsch-positiv. Durch mehrfache tiefe Hautgeschabsel und anschließender Betrachtung unter dem Mikroskop gelingt ein eindeutiger Nachweis der Sarcoptes Milbe. Hierbei ist die Milbe morphologisch eindeutig von anderen Milbenarten unterscheidbar durch ihre rundliche Schildkröten-Form. Sollte der Nachweis nicht gelingen, falls die Grabmilben zu tief in der Haut sind, muss man auf den Antikörper-Test zurück greifen.
Hochwirksam und viel bequemer in der Anwendung gegen Sarcoptesmilben ist die systemische Behandlung alle 14 Tage mit Spot-On Präparaten z.B. Advocate® oder Stronghold®, welche aber über einen Zeitraum von mind. 2 Monaten hinweg erfolgen muss, um auch noch schlüpfende Larven zu erreichen. Auch Ivermectin (cave: MDR1-Defekt) ist zur Behandlung von Sarcoptesmilben in schweren Fällen von Nutzen, hier topisch (über die Haut) oder oral mit 0,1ml/KG KGW über 14 Tage. Gegen Sekundärinfektionen durch Kratzen muss evtl. Antibiotika zum Einsatz kommen, auch die Gabe von Cortison gegen den Juckreiz ist möglich. Umgebungsbehandlung Die Umgebung sollte stets warm und trocken gehalten werden, verbleibende Feuchtigkeit ist zu vermeiden. Zur Behandlung der Umgebung ist neben Kehren, Putzen, Staubsaugen etc. die Anwendung eines Kontakt-Insektizides ratsam. Die gesamte Umgebung des Tieres muss konsequent behandelt werden, also Haus bzw. Wohnung oder Zwinger, Transportkäfige, Auto, Pflegeutensilien etc. Die Umgebungsbehandlung sollte über die gesamte Therapiedauer, mindestens aber 30 Tage, durchgeführt werden. Ist dies zu aufwendig, kann auch in solchen Bereichen auf eine Behandlung verzichtet werden, wo gewährleistet werden kann, dass für mindestens drei Wochen weder der betroffene Hund noch andere empfängliche Tiere Zugang haben. Medpets.de - Ihre Online-Tierapotheke ![]()
|
.
![]() |